Schulentwicklung für die Berufskollegs
Um zwingend erforderliche und längst überfällige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit der Beruflichen Bildung im Kreis Lippe vorzubereiten, wurde eine so genannte Leistungsphase Null für die lippischen Berufskollegs durchgeführt. Diese beschreibt eine frühe, strategische Phase der Planung, die vor den eigentlichen Architekten- und Ingenieurleistungen einsetzt, um Fehlplanungen zu vermeiden und den Projekterfolg langfristig sicherzustellen.
Die Ergebnisse dieser Leistungsphase Null hat das Büro conzeptK inzwischen in einem Gutachten dargestellt. Dieses bildet die Grundlage für den geplanten Grundsatzbeschluss zur zukünftigen Entwicklung der Berufskollegs (Beschlussvorlage 134/2025).
Zu den Aufgaben als Schulträger gehört auch die Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs. Konkreter Anlass für die im Jahr 2024 erfolgte Schulentwicklungsplanung war die Situation am Gebäude IV des Felix-Fechenbach-Berufskollegs in Detmold. Im Ergebnis wurden Impulse eine grundlegende Überplanung des Berufskollegstandortes Lippe gegeben, sodass nun alle vier Berufskollegs in Detmold und Lemgo näher untersucht werden. Mit den dazu erforderlichen Maßnahmen (s. u.) wurde das Büro conzeptk beauftragt.
Ablauf:
1. Bedarfsanalyse:
Es wurde (unter Berücksichtigung der vorliegenden SEP-Analyse) untersucht, welche künftigen Anforderungen an die Berufskollegs bestehen, die sich durch die demografische Entwicklung (veränderte Schülerzahlen), gesellschaftliche Herausforderungen (z.B. Integration und Inklusion) sowie wirtschaftliche und technische Entwicklungen (z.B. relevante Zukunftsberufe, neue Bildungsgänge) ergeben.
2. Stakeholder-Beteiligung:
Um die Interessen aller relevanten Beteiligten zu berücksichtigen, wurden im Rahmen gezielter und moderierter Workshop-Formate Schülerinnen und Schüler, Eltern, das pädagogische Personal sowie weitere relevante Stakeholder wie z.B. Unternehmen, Kammern und Verbände, Schulaufsicht, Campusvereine, Kreispolitik und Kreisverwaltung in den Prozess einbezogen.
3. Vision und Ziele
Mit der Formulierung einer gemeinsamen Vision mit klaren Zielsetzungen wurde festgelegt, welche pädagogischen Konzepte und organisatorischen Strukturen das Schulgebäude unterstützen sollen.
4. Machbarkeitsstudie
Eine Machbarkeitsstudie untersuchte die vorhandenen und denkbaren Standorte der Schulen, inklusive geographischer, infrastruktureller (inkl. Mobilität) und baurechtlicher Rahmenbedingungen. Daraus abgeleitet erfolgte eine erste Abschätzung der Kosten sowie die Prüfung der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit des Projekts,
5. Ergebnis
Es wurde eine sog. Vorzugsvariante entwickelt, die die Anforderungen und Wünsche aller Beteiligten zusammenführt. Diese soll insbesondere als Grundlage für die weitere Planung für das Gebäude 4 am FFB dienen, hat aber zugleich den Charakter eines „Schulbauprogramms“, in dem die schrittweise und priorisierte Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen einschließlich möglicher Übergangslösungen aufgezeigt wird.
aktueller Stand:
An den vier Berufskollegs wurden zunächst rund 30 Workshops mit allen am Schulleben Beteiligten durchgeführt.
Die Gutachter haben aufgrund der durchgeführten Arbeiten und der daraus gewonnenen Erkenntnisse drei Varianten entwickelt, näher untersucht und auf dieser Basis ein umfangreiches Gutachten erstellt. Eine kurze Zusammenfassung des Gutachtens (aufgrund des Umfangs in drei Teilen zum Download bereit gestellt: Teil I, Teil II, Teil III) finden Sie in der Mitteilungsvorlage 134.1/2025.
Der Ausschuss für Bildungsentwicklung, Sport und Betriebsausschuss Schulen hat sich in der Sitzung am 09.09.2025 ausführlich mit der Thematik beschäftigt. Nach intensiver Diskussion hat er dem Kreistag einstimmig empfohlen, in der Sache einen Grundsatzbeschluss zu fassen. Der Beschlussvorschlag und die Erläuterungen dazu sind in der Beschlussvorlage 134/2025 im Detail dargestellt.